Derzeit wird in Deutschland die Frage diskutiert, wie die Sterbehilfe neu geregelt werden kann, denn das Bundesverfassungsgericht hatte 2020 das Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe für verfassungswidrig erklärt. Der derzeitige Schwebzustand ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass Schwerkranke den Wunsch nach einem assistierten Suizid und einem selbstbestimmten Ende haben. Die 14. LEBEN UND TOD am Freitag und Samstag, 5. und 6. Mai 2023, in der MESSE BREMEN widmet sich den Themen Krise, Trauma und Suizid in der Sterbe- und Trauerbegleitung auf professionsübergreifende Art – ganz unter dem Leitgedanken „…und da ist immer noch ein Licht!“.
Fachvorträge beleuchten medizinische und psychosoziale Aspekte
„Wir sind uns bewusst, dass Suizid beziehungswiese der assistierte Suizid sehr sensible Themen sind“, sagt Projektleiterin Meike Wengler. „Dennoch sind sie Bestandteil unserer Gesellschaft und wo sonst, wenn nicht auf der LEBEN UND TOD, sollten wir den Mut haben, offen darüber zu sprechen.“ Man wolle dabei nicht nur die aktuelle Bundestagsdebatte aufgreifen, sondern sich der Thematik fachlich fundiert nähern und sowohl haupt- als auch ehrenamtlich Tätigen Hilfestellungen und Impulse geben. Den ethischen Fragen bei legaler Hilfe zum Sterben – tiefe Sedierung und Nahrungsverzicht – geht beispielsweise Referent Prof. Dr. Christoph Rehmann-Sutter, stellvertretender Direktor am Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität Lübeck, im Rahmen seines gleichnamigen Vortrages nach.
Um den Umgang mit Todeswünschen in der Palliativ- und Hospizarbeit geht es in dem Vortrag von Prof. Dr. Reinhard Lindner, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie wie auch Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtsprechung und Gesetzgebung sowie der öffentlichen Diskussion um den assistierten Suizid präsentiert er wissenschaftliche Erkenntnisse über die medizinische und psychosoziale Situation lebensmüder und suizidaler Menschen und analysiert die Lage von Begleitenden in dieser Situation.
„Und am Nachmittag bin ich tot?!“ – Podiumsdiskussion mit Dr. Annette Kurschus
Seinen Abschluss findet der Themenkomplex auf der LEBEN UND TOD mit einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion. Heiner Melching, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) in Berlin, geht als Moderator ins Gespräch mit Dr. Annette Kurschus (Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland), Dr. Elisabeth Jentschke, (Vorstandsmitglied der DGP), Prof. Dr. Dieter Birnbacher (Vorstand Deutsche Gesellschaft für humanes Sterben), Sven Goldbach (Inhaber eines SAPV-Pflegedienstes) und Dr. Katja Fischer (Leiterin der Palliativstation Klinikum Links der Weser).
Gemeinsam werfen die Expert:innen einen Blick auf die aktuelle Bundestagsdebatte und beleuchten die ethischen, medizinischen und psychologischen Perspektiven und Herausforderungen sowie die möglichen Konsequenzen einer Neuregelung des Gesetzes zum assistierten Suizid.
Kongressticket bereits ab 29 Euro erhältlich
Zum 14. Mal treffen sich haupt- und ehrenamtlich Tätige aus Pflege, Palliative Care, Hospiz, Trauerbegleitung, Seelsorge und Bestattungskultur am Freitag und Samstag, 5. und 6. Mai 2023, in der MESSE BREMEN. Dabei informieren und diskutieren sie erstmals über Krise, Trauma und Suizid in der Sterbe- und Trauerbegleitung. In der begleitenden Ausstellung präsentieren sich rund 140 Ausstellende, die neben Ansprechpartner:innen und Hilfestellungen für Betroffene auch Produkte wie Aromaöle oder Klangschalen anbieten. Abgerundet wird die deutschlandweit einzigartige Veranstaltung von einem Rahmenprogramm mit Lesungen und Live-Musik. Die Teilnahme am Fachkongress kostet ab 29 Euro. Das Messeticket für den Besuch der Ausstellung ist ab 8 Euro erhältlich. Die Anmeldung und mehr Informationen gibt es unter www.leben-und-tod.de.
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