Alle sieben Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch an einer Blutvergiftung. Mit ca. 75.000 erfassten Todesfällen jährlich ist Sepsis die dritthäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs, so die Zahlen aus der vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“. Wie erkennt man eine Blutvergiftung? Was kann man tun? Das und mehr sind die Themen der 33. Ausgabe des Symposiums Intensivmedizin + Intensivpflege in Bremen, dem größten verbandsunabhängigen Kongress seines Fachgebiets. Der Fachkongress für Mediziner:innen, Pflegende und Management findet von Mittwoch bis Freitag, 15. bis 17. Februar 2023, in der MESSE BREMEN und im Congress Centrum Bremen statt.
Präsenzveranstaltung mit digitalem Angebot
In mehr als 390 Vorträgen und 36 Workshops können sich die Teilnehmenden des Kongresses zu den Themen Intensivmedizin und -pflege, Notfallmedizin, Anästhesie, Modern Campus und Krankenhausmanagement informieren und austauschen. Zudem werden rund 190 Ausstellende vor Ort innovative und bewährte Produkte für den Klinikalltag präsentieren.
„Wir freuen uns sehr, nach langer Zeit und Corona-Bedingungen endlich wieder eine Präsenzveranstaltung anzubieten“, sagt Kordula Grimm, Leiterin des Bereiches CONGRESS BREMEN und Gastveranstaltungen bei der M3B GmbH. Für die, die es nicht in die Hansestadt schaffen, gibt es erstmalig ein digitales Angebot: An allen drei Tagen wird ein ausgewählter Teil des Programms live aus der Halle 6 gesendet. Den Link zum Livestream finden Interessierte auf der Webseite.
Praxisnahe Workshops, aktuelle Themen, neue Erkenntnisse
Das umfangreiche interdisziplinäre und interprofessionelle Programm des Fachkongresses ist auch 2023 wie gewohnt vielfältig und beschäftigt sich mit hochaktuellen Themen, die den Klinikalltag beeinflussen. So ist eines der Schwerpunktthemen die vermeintliche Flucht der Beschäftigten aus der Pflegebranche: der „Pflexit“.
Laut einer Studie im Auftrag der Online-Stellenbörse Indeed (Ende 2021) wollen ein Viertel der Befragten raus aus dem Beruf. Insbesondere bei den Jüngeren sei der Frust so groß, dass sie der Branche (trotz sicherer Jobs) den Rücken kehren wollen. Die Gründe: zu hohe Arbeitsbelastung und ‑verdichtung, unattraktive Bezahlung und ein schlechter Pflegeschlüssel. Das Statistische Bundesamt kommt im Mai 2022 für die gesamte Republik allerdings zu einem ganz anderen Ergebnis: In den Krankenhäusern sei die Zahl der Pflegekräfte zwischen 2010 und 2020 um 18 Prozent gewachsen. Was ist dran am „Pflexit“? Gibt es ihn, oder handelt es sich hier um eine gefühlte Wahrheit?
Umweltsünden im Medizinbetrieb?
Ein weiteres Top-Thema ist Nachhaltigkeit im Medizinbetrieb. Sterile Einmalprodukte erfüllen die höchsten Qualitätsstandards im Klinikalltag und bieten ein Höchstmaß an Sicherheit und Hygiene, aber produzieren auch Müll. Ob die Medizinbranche Umweltsünden begeht und mehr für die Nachhaltigkeit getan werden muss, ist das Thema der Runde „Medizinethik und Klimaethik – eine gemeinsame Standortbestimmung“.
Auch Managementthemen bekommen Raum, wie beispielsweise die Frage, was die entscheidenden Faktoren einer erfolgreichen Teamarbeit sind und was man dafür von Olympioniken lernen kann. „Olympiasieger wird man nur, wenn man seine eigenen Fähigkeiten und Grenzen kennt und diese berücksichtigt“, sagt Prof. Dr. Rolf Dembinski, Mitglied des Programmkomitees und Leiter des WIVIM e. V. „Kurzzeitig hohe Belastungsphasen sind nur dann möglich, wenn man auch Entlastungsphasen plant und beherzigt.“ Darüber sprechen die Expert:innen am letzten Veranstaltungstag in der Sitzung „Optimale Leistungsfähigkeit in der Klinik – ein Geheimnis?“
Auswirkungen politischer Entscheidungen auf den Klinikbetrieb
Neben rein medizinischen Themen stehen beim 33. Symposium auch aktuelle gesundheitspolitische Fragen im Fokus, wie die viel diskutierte Krankenhausreform. Im Rahmen der geplanten Reform soll das Abrechnungssystem, das bislang auf diagnosebezogenen Fallpauschalen beruht, verändert werden. Dies werde erheblichen Einfluss auf die Versorgungsstrategie für Patient:innen haben, so Expert:innen. Im Ergebnis sollen hoch spezialisierte Behandlungsangebote in entsprechenden Zentren gebündelt werden, was zu einer besseren und kostengünstigeren Versorgung führen soll. Diese Entwicklungen sind Thema der Hot Topic-Sitzung „Steht unser Krankenhaussystem vor einem Wandel? Chancen und Gefahren für die Intensivmedizin und Intensivpflege“
Fortbildungspunkte für Klinikbeschäftigte
Neben aktuellen Themen gibt es auch interaktive Sitzungen mit TED-Umfragen, Podiumsdiskussionen, praxisnahe Workshops, die BISS-Seminare, das Master Class Symposium und vieles mehr. Dabei sein lohnt sich in vielfacher Hinsicht: Von der Registrierung beruflich Pflegender (RbP) werden sechs Punkte pro Tag, zehn Punkte für zwei Tage und zwölf Punkte für drei Tage vergeben. Die Ärztekammer Bremen vergibt 18 CME-Punkte (sechs Punkte pro Tag) zur Anrechnung auf das Fortbildungszertifikat.
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