Wie wird die Künstliche Intelligenz (KI) die Zukunft des Journalismus formen und prägen? Wo sehen Expert:innen Chancen und wo Probleme im Umgang mit ChatGPT und Co. im Redaktionsalltag? Wie können Journalistinnen und Journalisten angemessen über assistierten Suizid berichten, ohne mit dem Pressekodex in Konflikt zu geraten? Das und mehr sind die Themen der 20. WISSENSWERTE in der Messe Freiburg. Von Mittwoch bis Freitag, 25. bis 27. Oktober 2023, können Teilnehmende auf dem Dialogforum für Wissenschafts- und Wirtschaftskommunikatoren mit zahlreichen Expert:innen über aktuelle Fragen diskutieren.
„In unserer 20. Ausgabe ist KI Themenschwerpunkt“, sagt die Projektleiterin der WISSENSWERTE, Gabriele Frey von CONGRESS BREMEN (M3B GmbH). „Dazu haben wir wie immer weitere hochaktuelle und spannende Themen im Programm und starten mit einer ganz besonderen Keynote.“ So eröffnet Amrei Bahr, Juniorprofessorin an der Universität Stuttgart und Mitbegründerin der hochschulpolitischen Bewegung #IchbinHanna, die WISSENSWERTE 2023 mit dem Thema „Wie prekär das Wissenschaftssystem wirklich ist und wie der Wissenschaftsjournalismus darüber berichten sollte“.
Die schwierige Situation der Nachwuchswissenschaftler:innen
Befristete Verträge, kaum Aussichten auf eine Festanstellung, berufliche Sackgassen, Unsicherheiten: Unter #IchbinHanna begehren seit Sommer 2021 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gegen ihre schwierigen Arbeitsbedingungen auf. Im Kern der Auseinandersetzung steht die lang erwartete Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes. Nach vielfacher Kritik hat das Forschungsministerium dieses Gesetz überarbeitet und einen neuen Entwurf vorgestellt, der erneut Proteste von Wissenschaftsvertreter:innen, Gewerkschaften und Verbänden hervorrief. Sie kritisieren, dass das neue Gesetz die Situation der Betroffenen weiter verschärfen würden, statt sie zu verbessern. Prof. Amrei Bahr schildert ihren Blick auf die aktuelle Debatte in den Medien.
Was kann KI und was müssen Journalist:innen beachten?
Was gestern noch wie der Plot eines neuen Hollywood-Streifens klang, ist heute Realität: ChatGPT und Co. erobern die digitale Welt und drängen immer mehr in den Redaktionsalltag. Schon gibt es erste Stellenangebote für KI-Ressorts. Den Hype um die App erklären sich Expert:innen vor allem mit der sehr einfachen Nutzbarkeit. Doch wie verlässlich ist ChatGPT? Können und sollten Redakteur:innen solchen Programmen vertrauen? Wie sieht es mit dem Missbrauchspotenzial aus? Hannah Bast, Professorin für Algorithmen und Datenstrukturen an der Universität Freiburg, und Ulrike Luxburg, Informatikerin und Professorin für Theorie des maschinellen Lernens an der Universität Tübingen, erörtern mit der Astrophysikerin und Philosophin Sibylle Anderl (FAZ), was KI-Sprachmodelle wirklich gut können, wie verlässlich sie sind und wo es Probleme gibt.
Assistierter Suizid: Sterbehilfe als Medienereignis?
Wenn es um Selbstmord geht, berichten Journalist:innen in der Regel eher zurückhaltend. Doch beim Thema assistierter Suizid scheinen viele die Distanz zu verlieren. Hintergrund der regen medialen Aufmerksamkeit ist die neue Rechtslage nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, nach der jeder Mensch einen verfassungsrechtlich geschützten Anspruch auf Hilfe bei der Selbsttötung hat. Die Berichterstattung ist oft ausführlich, prominent und verstößt damit gegen die Leitlinien des Pressekodex (Richtlinie 8.7: „Die Berichterstattung über Selbsttötung gebietet Zurückhaltung“), die detailliert beschreiben, was riskant ist und was vermieden werden sollte. Wie kann eine angemessene Berichterstattung über assistierten Suizid aussehen? Was sagen Forschende zur Wirkung der Berichte? Was sind aus Sicht der Suizidprävention No-Gos? Darüber diskutieren Expert:innen gemeinsam mit dem Suizidforscher Prof. Thomas Niederkrotenthaler von der Medizinischen Universität Wien.
Frühbuchertickets: schnell anmelden, weniger zahlen
Tageskarten für die WISSENSWERTE sind ab 70 Euro, Dauerkarten ab 100 Euro erhältlich. Nicht verpassen: Wer sich bis zum 25. September 2023 ein Ticket besorgt, spart mit dem Early-Bird-Rabatt bis zu 20 Prozent der Teilnahmegebühr. Die Tickets, das aktuelle Vorprogramm samt der Exkursionsorte sowie weitere Informationen sind online verfügbar.
Die drei Säulen der WISSENSWERTE: Wissen, Daten und Medien
Neben Vorträgen und Diskussionen können sich die WISSENSWERTE-Teilnehmer:innen in Workshops austauschen und ihr Wissen vertiefen. In der begleitenden Fachausstellung präsentieren sich unter anderem Institute und Forschungseinrichtungen. Im Format „Meet the Experts“ kommen Teilnehmer:innen mit unterschiedlichen Fachleuten ins Gespräch. Beim „Open Forum“ bringen Aussteller:innen und
Sponsoren:innen ihre persönlichen Themen ein.
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Bitte nehmen Sie die WISSENSWERTE 2023 in Ihren Veranstaltungskalender auf:
WISSENSWERTE
Datum: Mittwoch bis Freitag, 25. bis 27. Oktober 2023
Uhrzeit: 7.00 bis 19.00 Uhr
Ort: Messe Freiburg
Preise: Es gibt sieben Preisgruppen; Tageskarte ab 70 Euro
Mehr Infos: www.wissenswerte-bremen.de
Bildmaterial zum Download finden Sie unter folgenden Links:
Bild 1: © M3B GmbH/Jörg Sarbach: https://newsroom.messe-bremen.de/wp-content/uploads/2023/07/c-M3B-GmbHJoerg-Sarbach_Wissenswerte-2022.jpg
BU: Brisante Themen, renommierte Fachleute und vielfältige Workshops machen die WISSENSWERTE aus. Themenschwerpunkt der 20. Ausgabe in Freiburg ist Künstliche Intelligenz.
Bild 2: © M3B GmbH/Jörg Sarbach: https://newsroom.messe-bremen.de/wp-content/uploads/2023/07/c-M3B-GmbHJoerg-Sarbach_Wissenswerte-2022_2.jpg
BU: Austauschen, netzwerken, informieren: Vom 25. bis 27. Oktober 2023 können Journalist:innen auf dem Dialogforum für Wissenschafts- und Wirtschaftskommunikatoren mit zahlreichen Expert:innen über aktuelle Fragen diskutieren.
Die WISSENSWERTE feierte 2004 ihre Premiere. Sie ist eine Eigenveranstaltung von CONGRESS BREMEN (M3B GmbH) und gilt als die wichtigste Konferenz für den Wissenschaftsjournalismus in Deutschland. Das Dialogforum tagt regelmäßig alle drei Jahre auswärts: 2014 gastierte es erstmals in Magdeburg, 2017 in Darmstadt. Die Programmplanung verantworten die TU Dortmund und die Wissenschafts-Pressekonferenz (WPK). Gefördert wird die Veranstaltung von: Leopoldina e.V. – Nationale Akademie der Wissenschaften, Leibniz-Gemeinschaft, BASF, Volkswagen Stiftung, Klaus Tschira Stiftung, Verband Forschender Arzneimittelhersteller, MC Services, CECAD, acatech, Universitätsklinikum Freiburg, Universität Freiburg und Carl-Zeiss-Stiftung.
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Canan Sevil
Kommunikationsmanagerin
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